Städtische Volkshochschule Stendal feiert 100. Jubiläum
Die Hansestadt Stendal kann sich über eine Vielzahl starker und beliebter kommunaler Einrichtungen freuen. Dies ist keineswegs selbstverständlich, denn ihr Betrieb stellt deutsche Städte regelmäßig vor große finanzielle Herausforderungen. Doch unsere Städtische Volkshochschule Stendal (VHS) ist eine „agile, vor Kraft strotzende Einrichtung“ wie es Axel Kleefeldt, Stellvertretender Oberbürgermeister, ausdrückte.
Herr Kleefeldt begrüßte am Morgen des 26.10.19 zahlreiche Bürgerinnen und Bürger im Musikforum Katharinenkirche zum Festakt anlässlich des 100. Geburtstags der VHS. Unter den Anwesenden waren zahlreiche Freunde und langjährige Weggefährten, die dem Haus in der Hallstraße zum Teil seit Jahrzehnten die Treue halten. „Der Betrieb solcher Einrichtungen ist ohne Frage ein Aufwand. Aber einer, der sich lohnt.“, schloss Herr Kleefeldt seinen Beitrag.
Im Anschluss folgte die sichtlich stolze Schulleiterin, die den Anwesenden einen Abriss über die Historie der Volkshochschule in Stendal gab und dabei auch einen Überblick über die Institution Volkshochschule an sich lieferte.
Die Stendaler Volkshochschule wurde am 13. Oktober 1919 gegründet. Das Jahr, in dem die deutsche Volkshochschulbewegung einen famosen Start hinlegte. Volkshochschulen waren eine verlässliche Konstante in der deutschen Geschichte und leisteten in den letzten 100 Jahren wichtige Integrationsarbeit. Mit den zahlreichen Sprach- und Integrationskursen wird diese Tradition auch in der Stendaler Volkshochschule bis heute hochgehalten. Frau Dr. Larisa Neumann, Oberärztin im Johanniter Krankenhaus Stendal, und Herr Majed Kour Ahmad, Mitarbeiter im Hochbauamt der Hansestadt Stendal, waren ebenfalls unter den Anwesenden. Beide haben nach Ihrer Ankunft in Deutschland, in der Volkshochschule die deutsche Sprache gelernt und wurden dafür von Frau Sannemann geehrt. Herr Kour Ahmad nutzte diese Chance auf der Bühne, um der Hansestadt Stendal seinerseits für diese Chance und die herzliche Aufnahme im Kollegenkreis zu danken. Gern geschehen!
Im Anschluss folgte die Festrednerin Prof. Dr. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal und zwischen 1994 und 2000 selbst Dozentin an der Magdeburger Volkshochschule. Die gebürtige Französin hielt keine gewöhnliche Rede. Vielmehr gab sie den Anwesenden eine kleine Lehrstunde in französischer Kultur und gewährte interessante wie auch amüsante Einblicke in die Eigenheiten von Franzosen und Deutschen.
Bise, die angedeuteten Wangenküsschen links und rechts sind etwa ein Muss, doch variiert die Anzahl je nach Lage. Frankreichs Süden sei in dieser Beziehung etwas geiziger und gibt sich mit zwei bise zufrieden. Je weiter man nach Norden kommt, desto mehr Küsschen werden es aber auch.
Eine weitere Lektion wurde der französischen Gesprächsführung gewidmet. Wenn man von einem Franzosen unterbrochen wird, so signalisiert einem dieser damit Aufmerksamkeit und aufrichtiges Interesse. So authentisch, dass er es gar nicht abwarten kann, diesen Gedanken aufzugreifen und fortzuführen. So wird die Freude an einer guten Konversation ausgedrückt.
Zum Abschluss wurden die Dozentinnen und Dozenten sowie Mitarbeiter der VHS geehrt. Auch wenn nicht alle selbst dabei sein konnten, haben die Anwesenden die Ehrung stellvertretend für alle angenommen.
Die Hansestadt Stendal möchte der Städtischen Volkshochschule an dieser Stelle erneut zu ihrem Jubiläum und einem so gelungenen Festakt gratulieren.
- MItglieder des VHS-Beirates: Silke Pidun und Peter Ludwig
- Rektorin Lequy erhält Festschrift
- SOB Axel Kleefeldt erhält Festschrift
- Joanna Sannemann mit dem Künstler Tigran Haszmanian aus unserer polnischen Partnerstadt Pulawy
- Musikalische Rahmung durch Musiker des TdA und der Musik- und Kunstschule
- Joanna Sannemann, Leiterin der VHS, wird geehrt